Spielzeug für Mädchen – sollte heute noch so geschlechtsspezifisch gedacht und Geschenke ausgesucht werden? Ist es gesellschaftlich vertretbar, dass sich Mädels ungehindert mit Spielwaren beschäftigen, die ursprünglich für Jungen ausgelegt sind, aber andererseits Buben komisch angeschaut werden, die mädchenspezifische Kinderspielwaren benutzen. Wichtiger ist die Frage, was dem Kind persönlich Spaß macht!
“Meine Lieblingsfarbe ist blau”
Die Geschlechtertrennung macht sich auch bei den Farben breit: Seit Generationen ist bekannt, dass rosa, rot und pink nur etwas für Mädchen ist, während blaue Töne für Jungen stehen. Das sieht man nicht nur beim Spielzeug, sondern ebenso bei der Kleidung. Kinder ahmen das Verhalten der Eltern und anderer Personen nach, mit denen es Kontakt hat. Solange diese geschlechtsspezifischen Regeln aufrechterhalten werden, werden sie an die darauffolgende Generation weitergetragen.
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Geschlechterspezifisches Spielzeug – das sagen Studien
In einem Kindergarten wurde getestet, wie sich Spielzeug, das nach typischen Mädchen- und Jungenspielzeug auseinandergehalten wurde, auf das soziale Verhalten auswirkt. In der Zeit, wo beides getrennt war, spielen die Mädels für sich und die Buben für sich und fast ausschließlich und nur mit den Spielwaren, die jeweils für sie “vorgesehen” waren. Als die Kinderspielsachen wieder zusammengelegt wurden, zeigte sich, dass Mädchen und Jungen nicht nur mit dem jeweils anderen Spielzeug spielte, sondern auch wie gehabt mit dem fremden Geschlecht. Das Sozialverhalten verbesserte sich ebenso wie die emotionale Kompetenz.
Aus dieser und anderen Studien heraus empfehlen Experten keine Trennung des Spielzeugs nach Geschlecht. Das Kind soll sich seine Spielsachen uneingeschränkt selbst aussuchen, sofern sie alters- und entwicklungsgerecht sind.
Was kann man folglich schenken?
Empfehlenswert ist, die Vorlieben des Mädchens zu berücksichtigen. Interessiert es sich nicht für Pferde, verschenkt man besser kein Pferdepuzzle oder -buch. Sind die Interessen bekannt, sollte man das Alter und den Entwicklungsstand beachten. Beispielsweise spielen die wenigsten Mädels mit 14 Jahren weiterhin mit Barbies.
Mädchen ab drei Jahre sind bereits für einfache Brettspiele und Memorys zu begeistern. Mit Bausteinen wird ihre räumliche Vorstellung gefördert.
Ab vier dürfen die Brettspiele schon etwas komplizierter werden und Lernspiele können das Gedächtnis trainieren. Verschiedene Utensilien für Rollenspiele sind ebenfalls denkbar, beispielsweise ein Kaufmannsladen mit Zubehör, ein Arztkoffer, die Puppenküche oder der Aufsitzbagger für den Sandkasten. Für die Mobilität kann bereits ein kleines Fahrrad angeschafft werden, wenn das Laufrad uninteressant wird.
Mit fünf Jahren ist das Mädchen im Vorschulalter und probiert gern alles Mögliche aus. Baukästen, Kinderwerkbänke und Bastelsets sind ebenso beliebt wie Gesellschaftsspiele wie UNO, Monopoly Junior oder Skip-Bo.
Ab acht Jahren wird es schwieriger, denn jetzt lassen sich die Mädchen nicht mehr so einfach begeistern. Für manche kommt natürlich Barbie in Frage, für andere eher die Autorennbahn oder sogar eine Eisenbahnlandschaft, diesmal nicht aus Holz. Bastelarbeiten fördern die Feinmotorik und die Erfolgserlebnisse dabei das Selbstbewußtsein. Ab dieser Altersgrenze gibt es auch viele schöne Gesellschaftsspiele und in vernünftigen Maßen können die ersten PC-Spiele und Spielekonsolen in der Freizeit genutzt werden. Für die Mobilität sorgen Inlineskates, Roller, Skateboard oder ein größeres Fahrrad.
Selbst Mädchen zwischen zwölf und fünfzehn können für Spielzeug begeistert werden, es muss nur das Richtige sein! Actiongeladene Karten- und Brettspiele, beispielsweise Tabu oder Activity, bringen in der Freundesrunde eine Menge Spaß. Große Puzzles, eventuell in 3D, sind zudem eine hübsche Deko fürs Teenagerzimmer. Verschiedene Fertigbausätze fördern die Geduld und Feinmotorik und können im Mädchenzimmer den ein oder anderen Blickfang bieten. Einige Mädchen möchten in diesem Alter gern ein Instrument erlernen, wobei die Gitarre ein guter Einstieg ist. Auch der Handarbeitsbereich wird anspruchsvoller: Hat vor Jahren die Strickliesel geholfen, Stricken zu lernen, werden jetzt Anleitungen befolgt, um hübsche Dinge herzustellen. Gleiches gilt für den Bereich des Handwerkens und Malens. Um den Teenagern Anreize für Aktivitäten im Freien zu bieten, kann beispielsweise ein Basketballkorb oder eine Tischtennisplatte im Garten aufgebaut werden.