Beinahe jedes vierte Buch, das in Deutschland verkauft wird, ist ein Krimi. Doch was genau bedeutet der Begriff “Krimi” eigentlich und warum sind spannende und blutige Bücher bei den Lesern so beliebt?
Was ist ein Krimi?
Unter einem Krimi bzw. einem Kriminalroman versteht man ein bestimmtes Genre der Literatur. Krimininalliteratur zeichnet sich dadurch aus, dass es ein Verbrechen thematisiert. Wie das Verbrechen als zentrales Thema des Kriminalromans im Einzelnen dargestellt wird, kann sich stark voneinander unterscheiden. In vielen Fällen spielt die Aufklärung des Verbrechens durch die Polizei, Detektive oder auch Privatpersonen eine entscheidende Rolle. Doch auch die Psyche des Täters, dessen soziales Umfeld sowie seine Beweggründe für die Tat können in einem Kriminalroman beleuchtet werden. Ein Krimi soll die Leser unterhalten, kann aber auch aktuelle gesellschaftliche Problematiken in den Fokus der Erzählung rücken.
Geschichten über Verbrechen haben seit jeher eine große Faszination auf die Menschen ausgeübt. Die Suche nach den Wurzeln für das Böse im Menschen und die Frage nach Schuld und Sühne stellt ein zentrales Thema der meisten Gesellschaftssysteme dar. Seien es historische oder moderne Gesellschaften.
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Untergattungen der Kriminalromane
Seit der Entstehung der ersten Kriminalromane im 18. und 19. Jahrhundert haben sich viele verschiedene Untergattungen des Kriminalroman-Genres herausgebildet. Eine der frühesten und wichtigsten Untergattungen bilden dabei die Detektivgeschichten. Bereits im 19. Jahrhundert entstandenn die ersten klassischen Detektivgeschichten. Die Handlung dieser Geschichten folgt in der Regel dem immer gleichen Muster. Die Erzählung startet damit, dass ein Verbrechen begangen wird, welches im Verlauf der Geschichte von einem Detektiv aufgeklärt wird. Die tatsächliche Begehung des Verbrechens ist in der Regel nicht Teil der Erzählung. Die Handlung setzt an dem Punkt an, an welchem der Detektiv erstmalig mit dem Verbrechen konfrintiert wird. Während die Geschichte sich entfaltet, dringt der Detektiv immer tiefer in das Leben von Opfer und den Verdächtigen ein. Berühnmte Vertreter dieses Kriminalroman-Genres sind die Schriftsteller Edgar Allen Poe, Wilkie Collins und natürlich Sir Arthur Conan Doyle, welcher die Abenteuer von Sherlock Holmes und Dr. Watson verfasste.
Weitere Untergattungen der Kriminalromane sind die sogenannten Schauerromane, die sich hauptsächlich an eine weibliche Leserschaft richteten, die “Whodunit” Romane, bei welchen der Leser darüber im Ungewissen gelassen wird, wer die Tat letztendlich begangen hat sowie der Polizeiroman.
Eine besonders erfolgreiche Untergattung des Kriminalromans ist der Thriller. Der Thriller zeichnet sich dadurch aus, dass er Spannung erzeugen will und die Gefährdung des Protagonisten in den Mittelpunkt der Geschichte stellt. Auch und gerade der Ermittler kann bei einem Thriller vom Täter gefährdet werden. Ein Instrument des Thrillers, um Spannung beim Leser zu erzeugen ist außerdem, dass der Leser mehr weiß als der Protgonist. Dadurch weiß der Leser sehr früh, in welcher tödlichen Gefahr der Held der Geschichte sich befindet.
Weitere Untergattungen der Kriminalromane sind außerdem der immer beliebter werdende Regionalkrimi, der komische Krimi oder die schwarze Serie.
Warum sind Krimis bei den Lesern so beliebt?
Das Böse übt eine große Faszination auf die Menschen aus. Trotz all des Schaurigen und Schrecklichen das dem Leser in einem Kriminalroman begegnet, ist doch der Leser beim Lesen der Geschichte die ganze Zeit in Sicherheit. Das gibt ihm die Möglichkeit, die in den Kriminalromanen erzeugte Angst beinahe genussvoll durchleben zu können. Zudem erzeugt ein Krimi ironischerweise auch eine gewisse Art von Beruhigung. Diese entsteht dadurch, dass die grundsätzlichen Abläufe in Kriminalromanen klar definiert sind. Der alte Kampf Gut gegen Böse und die Aufklärung der Straftat. In den meisten Kriminalromanen ist klar, auf welcher Seite der Leser steht und dass man hofft, dass der Täter am Ende der Geschichte überführt wird. Der Aufbau vieler Krimis folgt stets dem gleichen Schema und gibt dem Leser dadurch Sicherheit. Bei einem Krimi können sich die Leser gruseln und zugleich an der traditionellen Struktur des Kriminalromans festhalten.